Positive Zukunftsprognose für IT-Freelancer

ADESW-Mitglied Etengo hat seinen neuen Freelancer-Index veröffentlicht. Mit aussagekräftigen Zahlen für die Zukunft der Branche, die auch vom Handelsblatt und von Beck-online aufgegriffen wurden.

Die Anzahl von Freiberuflern in Projekten wird steigen - davon gehen 53 Prozent der befragten Unternehmen aus. Für 70 Prozent sind sie schon jetzt von großer Bedeutung. Dies betrifft derzeit vor allem Unternehmen mit 1.000 bis 1.999 Mitarbeitern. 29 Prozent verlassen sich hier auf Freelancer. Insgesamt ist die Zahl der Unternehmen, für die IT-Freelancer eine große Bedeutung haben, seit Februar 2016 zwar von 83 auf 70 Prozent gesunken, der Arbeitseinsatz soll aber trotzdem wieder steigen.
“Ohne Digitalexperten, vom Software-Entwickler über den IT-Sicherheitsspezialisten bis zum IT-Berater, wäre die digitale Transformation in Deutschland nicht möglich und ohne IT-Freelancer wäre diese für viele Unternehmen nicht zu stemmen”, so Bitkom Research-Geschäftsführer Axel Pols im Gespräch mit Beck-Online.
Auch in Zukunft sollen Freelancer vermehrt eingesetzt werden. Damit würden der Anteil der Arbeitszeit, der von Freelancern übernommen wird, von 20 auf 25 Prozent steigen. Diesen Anstieg erwarten Unternehmen bereits in den kommenden sechs Monaten.

Dennoch gestaltet sich die Beauftragung von IT-Freelancern nicht immer einfach. Vier Termine werden durchschnittlich benötigt, um die richtige Kandidatin oder den richtigen Kandidaten zu finden. 42 Prozent der Unternehmen gaben an, fünf oder mehr Anläufe zu brauchen. Ist jemand passendes gefunden, sehen sich rund ein Drittel (66 Prozent) der Unternehmen mit einem zu knappen Budget konfrontiert. Auch die Verfügbarkeit der Selbstständigen zum Projektstart sowie rechtliche Hürden stellen Schwierigkeiten dar.
Dies gilt allerdings nicht nur für die Unternehmen, sondern auch für die Freelancer selbst. Nikolas Reuter, CEO von Etengo, äußert sich im Handelsblatt-Artikel zu den Themen Scheinselbstständigkeit und Statusfeststellungsverfahren und merkt an, dass der zu verzeichnende Rückgang von Freelancern im IT-Bereich seit Februar 2016 mit der verschärften Überprüfung der Rentenversicherung in Verbindung steht. Er spricht sich dafür aus, den Status des Freelancers zukünftig an drei Kriterien festzumachen, die leicht zu überprüfen sind: “Jeder muss nachweisen, dass er einen ausreichenden Krankenversicherungsschutz hat, eine Mindestsicherung für das Alter und ein tragfähiges Geschäftsmodell.” Reuter sieht dies ab einem Verdienst von mindestens 40 Euro pro Stunde für gegeben. Sind die Kriterien erfüllt, sollen die Freiberufler für mindestens zwei Jahre als Soloselbstständige arbeiten dürfen, bevor es eine weitere Überprüfung gibt.